Was ist das LDL-Cholesterin und wie kann es gesenkt werden?
- lisasmindt
- 15. Nov. 2024
- 3 Min. Lesezeit

LDL-Cholesterin steht für Low-Density Lipoprotein-Cholesterin, also Cholesterin, das in Partikeln mit niedriger Dichte transportiert wird. Es wird oft als das „schlechte“ Cholesterin bezeichnet, weil hohe LDL-Werte mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert werden.
Funktion von LDL-Cholesterin:
LDL transportiert Cholesterin von der Leber, wo es produziert wird, zu den Zellen im Körper. Cholesterin wird benötigt für:
Zellmembranen.
Produktion von Hormonen (z. B. Östrogen, Testosteron).
Bildung von Gallensäuren zur Fettverdauung.
Problem bei hohen LDL-Werten: Wenn zu viel LDL im Blut vorhanden ist, kann es sich in den Wänden der Blutgefäße ablagern. Dies fördert die Bildung von Plaques (Fettablagerungen), die die Gefäße verengen und verhärten (Arteriosklerose). Dies kann zu:
Herzinfarkt
Schlaganfall
Durchblutungsstörungen (z. B. in den Beinen) führen.
Normwerte für LDL-Cholesterin:
Die Idealwerte hängen vom individuellen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ab:
Risikogruppe | LDL-Zielwert |
Gesunde Personen | < 115 mg/dl |
Moderates Risiko | < 100 mg/dl |
Hohes Risiko (z. B. Diabetiker) | < 70 mg/dl |
Sehr hohes Risiko (z. B. nach Herzinfarkt) | < 55 mg/dl |
Um den Cholesterinspiegel zu senken und das Verhältnis von LDL zu HDL ("gutes Cholesterin") zu verbessern, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
1. Ernährungsumstellung
a) Gesättigte Fettsäuren reduzieren:
Vermeiden: Butter, fettreiche Milchprodukte, fettiges Fleisch, Wurstwaren, Palmöl und Kokosöl.
Ersatz: Ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen wie Olivenöl, Rapsöl und Avocado.
b) Transfette vermeiden:
Vermeiden: Industriell hergestellte Backwaren (z. B. Croissants, Kekse), frittierte Speisen und Margarinen minderer Qualität.
Achten Sie auf die Etiketten: Produkte mit "gehärteten" oder "teilweise gehärteten Fetten" sollten vermieden werden.
c) Ballaststoffreiche Lebensmittel bevorzugen:
Empfohlen: Vollkornprodukte, Haferflocken, Gerste, Hülsenfrüchte, Obst (z. B. Äpfel, Beeren) und Gemüse.
Ballaststoffe binden Cholesterin im Darm und fördern dessen Ausscheidung.
d) Cholesterinsenkende Lebensmittel einbauen:
Pflanzliche Sterine/Stanole: Kommen in speziellen Margarinen und Joghurts vor (z. B. Becel ProActiv) und können den LDL-Wert um bis zu 10 % senken.
Omega-3-Fettsäuren: Fettreiche Fische wie Lachs, Makrele, Hering oder pflanzliche Quellen wie Leinsamen, Walnüsse und Chiasamen wirken positiv auf die Blutfettwerte.
e) Zucker und raffinierte Kohlenhydrate reduzieren:
Vermeiden Sie Weißbrot, Süßigkeiten und Limonaden, da diese die Triglyceridspiegel erhöhen und die HDL-Werte negativ beeinflussen können.
2. Regelmäßige Bewegung
Ausdauersport: Aktivitäten wie Gehen, Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Tanzen verbessern den HDL-Wert und reduzieren das LDL-Cholesterin.
Empfehlung: Mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche oder 75 Minuten intensives Training.
Krafttraining: Kann zusätzlich helfen, den Stoffwechsel anzukurbeln und die Fettverbrennung zu fördern.
3. Gewichtsreduktion
Bereits eine Gewichtsabnahme von 5-10 % des Körpergewichts kann das LDL-Cholesterin signifikant senken und das Herz-Kreislauf-Risiko verringern.
Kombinieren Sie eine ausgewogene Ernährung mit Bewegung, um langfristige Erfolge zu erzielen.
4. Rauchen einstellen
Rauchen reduziert den HDL-Spiegel und fördert Entzündungen in den Blutgefäßen. Ein Rauchstopp verbessert das Verhältnis von HDL zu LDL und reduziert das Herz-Kreislauf-Risiko erheblich.
5. Alkoholkonsum einschränken
Moderater Alkoholgenuss (z. B. ein Glas Wein am Tag) kann den HDL-Wert leicht erhöhen, aber übermäßiger Konsum erhöht die Triglyceridwerte und schadet der Gesundheit.
6. Medikamentöse Therapie (bei Bedarf)
Wenn Lebensstiländerungen allein nicht ausreichen, kann eine medikamentöse Behandlung notwendig sein:
Statine: Reduzieren die LDL-Produktion in der Leber und sind am häufigsten verschrieben.
Ezetimib: Hemmt die Aufnahme von Cholesterin im Darm.
PCSK9-Hemmer: Moderne Medikamente, die LDL effektiv senken, insbesondere bei Patienten mit genetisch bedingtem hohem Cholesterin.
Fibrate: Zur Senkung von Triglyceriden.
7. Stressmanagement
Chronischer Stress kann die Cholesterinwerte negativ beeinflussen. Maßnahmen wie:
Entspannungstechniken: Yoga, Meditation, progressive Muskelentspannung.
Zeitmanagement: Strukturierung des Alltags zur Vermeidung von Überforderung.
Freizeitaktivitäten: Aktivitäten, die Freude bereiten und Stress abbauen.
Fazit:
Eine Kombination aus gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Gewichtsmanagement und Stressreduktion kann den Cholesterinspiegel nachhaltig verbessern. Sollte dies nicht ausreichen, sind medikamentöse Therapien in Absprache mit einem Arzt sinnvoll. Eine regelmäßige Kontrolle der Cholesterinwerte ist entscheidend, um Fortschritte zu überprüfen und das Risiko für Folgeerkrankungen zu minimieren.
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