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Welche REHA Maßnahmen gibt es zur Vorsorge und Nachsorge bei Erkrankungen?


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Rehabilitationsmaßnahmen (REHA) sind eine wichtige Hilfe für Menschen, die nach einer Krankheit oder Operation ihre Gesundheit wiederherstellen oder erhalten möchten. Sie können präventiv (vorbeugend) oder rehabilitativ (nach der Erkrankung) eingesetzt werden. Hier eine umfassende Übersicht der verschiedenen Reha-Möglichkeiten, einschließlich TRENA und Mutter-Kind-Kur:


1. Rehabilitation zur Prävention (Vorsorge)

Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass Krankheiten entstehen, sich verschlimmern oder Rückfälle auftreten.

  • Ambulante und stationäre Vorsorgekuren: Diese Kuren finden in anerkannten Kurorten statt und helfen, chronische Erkrankungen zu stabilisieren oder das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Sie beinhalten medizinische Behandlungen, Bewegungstherapien und Beratung zu Ernährung und Stressbewältigung.

  • Betriebliche Gesundheitsförderung: Präventive Maßnahmen in Unternehmen wie Rückenschulungen, Fitnessprogramme und Stressmanagement, um gesundheitlichen Problemen wie Muskel-Skelett-Erkrankungen oder Burnout vorzubeugen.

  • Bewegungs- und Ernährungstherapie: Programme zur Gewichtsreduktion, Herz-Kreislauf-Prävention oder zur Förderung der körperlichen Fitness.


2. Rehabilitation zur Nachsorge

Diese Maßnahmen unterstützen die vollständige Genesung nach einer Erkrankung oder Operation und helfen, die Lebensqualität langfristig zu stabilisieren.

  • Medizinische Rehabilitation: Diese umfasst eine Kombination aus physiotherapeutischen Maßnahmen, Bewegungstherapien, Ernährungsberatung und psychosozialer Unterstützung. Sie wird nach schweren Erkrankungen wie Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Krebs durchgeführt.

    • Kardiologische Reha: Für Patienten nach einem Herzinfarkt oder einer Herzoperation zur Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und der Lebensqualität.

    • Orthopädische Reha: Für Patienten nach Operationen wie Gelenkersatz oder bei chronischen Rückenproblemen, um die Beweglichkeit und Lebensqualität wiederherzustellen.

    • Neurologische Reha: Für Patienten nach Schlaganfällen oder neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, um die motorischen Fähigkeiten und die soziale Integration zu fördern.

    • Onkologische Reha: Nach Krebsbehandlungen wird diese Reha durchgeführt, um die physischen und psychischen Belastungen zu lindern und den Patienten bei der Rückkehr ins Alltagsleben zu unterstützen.

  • Anschlussheilbehandlung (AHB): Direkt nach einer Krankenhausbehandlung, z.B. nach einer Operation oder schweren Krankheit, zur schnellen Erholung.

  • Psychosomatische Reha: Diese hilft bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, die nach körperlichen Krankheiten oder durch Stress entstehen können.


3. TRENA (Therapeutisches Rehabilitationsnetzwerk)

TRENA ist ein multidimensionales Reha-Konzept, das die körperliche, psychische und soziale Rehabilitation kombiniert. Es wird vor allem bei chronischen Erkrankungen oder nach schweren Krankheitsereignissen eingesetzt, um die ganzheitliche Genesung zu fördern.

  • Physische Therapie: Bewegungstherapien, Physiotherapie und Schmerzmanagement.

  • Psychosoziale Betreuung: Psychologische Beratung und Therapie.

  • Berufliche Rehabilitation: Hilfe bei der Wiedereingliederung ins Berufsleben oder beruflicher Umorientierung.

  • Soziale Wiedereingliederung: Unterstützung beim Zurückfinden in soziale Aktivitäten und ein aktives Leben.


4. Mutter-Kind-Kur

Die Mutter-Kind-Kur ist eine spezielle Reha-Maßnahme, die Müttern (oder Vätern) und deren Kindern zugutekommt. Sie dient der Erholung und Stabilisierung der physischen und psychischen Gesundheit von Eltern, die durch familiäre und berufliche Belastungen überfordert sind.

  • Zielgruppe: Mütter und Väter, die aufgrund von körperlicher und seelischer Überlastung oder chronischen Erkrankungen Unterstützung benötigen. Auch Kinder bis zu 12 Jahren können teilnehmen, insbesondere wenn sie gesundheitliche Beschwerden haben.

  • Leistungen: Medizinische Betreuung, Bewegungstherapien, Entspannungsübungen, psychologische Beratung und Freizeitaktivitäten. Die Kinder erhalten altersgerechte Betreuung und Förderung.

  • Kostenübernahme: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die medizinische Behandlung und Unterbringung, jedoch gibt es in der Regel eine Zuzahlungspflicht. Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung.

  • Häufigkeit: Die Mutter-Kind-Kur kann in der Regel alle 4 Jahre wiederholt werden, vorausgesetzt, die gesundheitlichen Anforderungen sind weiterhin gegeben. In Ausnahmefällen kann die Krankenkasse eine frühere Wiederholunggenehmigen, z.B. wenn die Belastungssituation erneut sehr hoch ist oder wenn sich die gesundheitliche Lage verschlechtert.


5. Weitere Reha-Maßnahmen

  • Reha-Sport und Funktionstraining: Diese Programme werden häufig nach medizinischer Rehabilitation fortgesetzt, um die Genesung zu stabilisieren und das körperliche Wohlbefinden langfristig zu erhalten.

  • Berufliche Rehabilitationsmaßnahmen: Bei beruflicher Umorientierung oder nach einem Arbeitsunfall werden Programme zur Wiedereingliederung ins Berufsleben angeboten.

  • Psychosoziale Reha: Besonders nach psychischen Belastungen oder Erkrankungen wird eine psychotherapeutische Betreuung zur Förderung der mentalen Gesundheit angeboten.


Fazit

Rehabilitationsmaßnahmen sind eine entscheidende Unterstützung sowohl bei der Prävention als auch bei der Nachsorgevon Erkrankungen. Sie umfassen eine breite Palette von Programmen, die körperliche, psychische und soziale Aspekte der Gesundheit adressieren. Ob es sich um eine Mutter-Kind-Kur, eine TRENA-Maßnahme oder eine medizinische Reha handelt – alle zielen darauf ab, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ihre Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben zu fördern. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel, wenn die Maßnahme medizinisch notwendig ist, jedoch ist häufig eine Zuzahlung erforderlich.


 
 
 

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